Kannst du dich noch erinnern, wie wir alle Firefox benutzt haben? Soooo lang ists ja noch nicht her. Der Browser, der gegen den Internet Explorer antrat und dabei irgendwie so ein Held der Internetwelt war. Ich hab damals Firefox wegen der Tabs geliebt – die waren damals echt eine Revolution. Jetzt? Jetzt benutze ich ihn nur noch für ein paar spezielle Seiten, aber das war’s dann aber auch schon wieder. Und das ist traurig, wenn wir ehlich sind.
TechAltar hat neulich ein Video über genau dieses Thema gemacht, und es erklärt ganz gut, warum Mozilla den Browser-Krieg verloren hat. Das Video macht keinen Hehl daraus, dass Mozilla in der Defensive ist. Der Marktanteil von Firefox ist seit Jahren am Schrumpfen, und das Schlimmste daran? Sie hängen finanziell fast komplett von Google ab. Google zahlt nämlich dafür, dass deren Suchmaschine die Standardsuche in Firefox ist. Abhängig von deinem größten Konkurrenten zu sein – das ist ja fast schon ironisch, oder?
Aber das ist nicht das Einzige, was komisch ist. Mozilla, die einst als die „Guten“ bekannt waren, die sich für Privatsphäre und ein offenes Internet eingesetzt haben, haben sich auf einmal dazu entschieden, ins Werbegeschäft einzusteigen. Ihre neue Chefin, Laura Chambers, hat sich offenbar gedacht: „Na gut, dann machen wir halt auch Werbung.“ Man könnte es natürlich als Versuch sehen, endlich unabhängig von Google zu werden, aber irgendwie fühlt es sich wie ein Verrat an, weißt du?
Stell dir vor, du bist der große Held, der für die Privatsphäre der Nutzer kämpft, und jetzt hast du Werbung auf deinem Schild. Klar, Werbung allein ist nicht unbedingt schlecht, aber wenn du dir Mozillas Blog anschaust, geht es fast nur noch um das Thema. Da fragt man sich schon: Was ist aus dem alten Mozilla geworden?
Trotzdem – ich kann die Logik dahinter verstehen. Es gibt kaum andere Einnahmequellen, die wirklich funktionieren. Das Video hat auch erklärt, dass ihre Versuche mit Abos und Spenden auch nicht so wirklich geklappt haben. Ich meine, klar, die haben diese VPN-Geschichte und auch Pocket gekauft, aber das ist irgendwie alles nur Flickwerk, oder? Ohne diesen Google-Deal würde der Laden wahrscheinlich recht schnell dichtmachen.
Und jetzt, wo Google in den USA wegen Monopolvorwürfen eine Niederlage eingefahren hat, steht der Deal eventuell auf der Kippe. Da kann ich auch nachvollziehen, warum Mozilla langsam Panik bekommt und versucht, sich in alle möglichen Richtungen zu retten. Aber die Frage bleibt: Kommt das nicht alles ein bisschen zu spät?
Ich vermisse den alten Firefox. Der, der gegen die Riesen gekämpft hat, ohne Kompromisse. Aber vielleicht müssen wir uns damit abfinden, dass die Zeiten sich geändert haben. Wer weiß, vielleicht überraschen sie uns ja doch nochmal? Oder es ist der Anfang vom Ende.
Was denkt ihr? Benutzt ihr überhaupt noch Firefox? Oder habt ihr auch alle irgendwann aufgegeben und seid zu Chrome übergewechselt? Vielleicht können wir ja den alten Firefox-Geist nochmal aufleben lassen, zumindest in unseren Erinnerungen.